Lauftreff Teublitz spendete
bisher 34 000 Euro
Den Erlös aus dem 16. Naabtallauf an
die Noma Kinderhilfe übergeben.
Teublitz ( bpf) Im Rahmen des wöchentlichen Lauftreffs übergab
Lauftreffleiter Bernhard Merl einen Scheck in Höhe von 3400
Euro an die Noma Hilfe Regensburg.
Dr. Anton Gorbunov, der sich seit 1996 ehrenamtlich gegen die heimtückische
Krankheit einsetzt, nahm den Scheck entgegen.
Bereits zum 12-mal spendet der Lauftreff Teublitz den gesamten
Erlös der Laufveranstaltung an eine gemeinnützige Organisation.
Einen Dank sagte Merl den über 300 Sportlern sowie den rund
60 Helfern, die sich für diese gute Sache selbstlos zur Verfügung
stellen. Die stolze Summe von 3400 Euro kommt nicht allein vom Startgeld
der Athleten und dem Kuchenverkauf, sondern zum großen Teil
von den zahlreichen Firmen und Geschäften, die alle Jahre bei
dieser Sportveranstaltung als Sponsor mitwirken, so Merl. Von den
16 abgehaltenen Naabtal - Läufen spendete der Lauftreff bereits
zum 12-mal an eine gemeinnützige Organisation. An die Noma
Kinderhilfe ist dies bereits die vierte Spende mit insgesamt 8400
Euro.
Einen herzlichen Dank sagte Anton Gorbunov für die erneute
großzügige Spende.
Dr. Gorbunov, selbst Läufer und mehrfacher deutscher Marathonmeister
aus Kelheim ist seinem Ziel, nämlich 250 000 € zu sammeln
sichtlich näher gerückt. Bisher habe er 240 000 €
bei Aktionen der Noma Hilfe vermittelt.Dieses Geld geht ohne Verwaltungsgebühren
direkt an die Bedürftigen, da alle ehrenamtlich diese Aktion
leiten. Bisher wurden davon 800 Kinder operiert. Ebenso wird mit
diesem Geld Vorsorge und Aufklärung betrieben. In den betroffenen
Gebieten werden die vom Zellfraß betroffenen Kinder, oft noch
von den Mitbewohnern aus der Gemeinschaft ausgegliedert.
Bei frühzeitiger Medikamenteinnahme ist diese Krankheit zu
stoppen.
WAS IST NOMA?
Noma ist eine bakterielle Erkrankung,
die fast ausschließlich unterernährte Kinder in Entwicklungsländern
betrifft. Noma beginnt meist an der Wangenschleimhaut mit der Bildung
von Geschwüren und zerstört das
betroffene Gewebe. Von dort befällt Noma auch tiefere Gewebsschichten
wie Muskulatur und Knochen und breitet sich über das gesamte
Gesicht aus. Dies kann zu einer Beeinträchtigung aller körperlichen
Funktionen, wie Essen, Sprechen, Riechen, Sehen und Hören führen.
Die erfolgreichste Bekämpfung der Krankheit wäre eine
Verbesserung der Lebensverhältnisse in Entwicklungsländern,
da sich Noma bei Nahrungsmangel und schlechter Hygiene ausbreitet.
Im Frühstadium kann Noma mit Antibiotika behandelt werden.
Bei fortgeschrittener Krankheit sind Operationen notwendig, um Entstellungen
und andere Folgen wie Kiefersperren zu korrigieren. Dies ist in
Entwicklungsländern wie Niger jedoch meist nicht möglich,
da die Mittel dazu fehlen.
Die Bezeichnung Noma leitet sich von dem griechischen Wort "nome"
ab, das wörtlich übersetzt „Weide“ bedeutet,
hier aber sinngemäß als „um sich fressendes Geschwür“
übertragen werden kann. In Deutschland wurde vielfach die Bezeichnung
Wangenbrand verwendet. Auch in Europa erkrankten Menschen an Noma
vor der Entdeckung von Antibiotika. In den Konzentrationslagern
der Nazis konnte sich die Krankheit ebenfalls ausbreiten. Viele
Lagerüberlebende, die Noma hatten, trauen sich jedoch bis heute
nicht über die Krankheit zu reden. Ein Mann, der als dreijähriges
Kind Noma hatte, setzte sich jedoch mit der Hilfsaktion in Verbindung.
Bei ihm blieben keine äußerlichen Schäden, da man
ihm die befallene Mundschleimhaut abätzte. Heute sind in den
von Noma betroffenen Ländern die meisten Nomapatienten unter
6 Jahre alt. Erwachsene erkranken nur in ganz seltenen Fällen,
so zum Beispiel schwangere Frauen, deren Immunsystem während
der Schwangerschaft geschwächt ist. Da Noma durch Kinderkrankheiten,
wie Mumps und Masern, verursacht wird, sind hauptsächlich Kleinkinder
gefährdet. Ab dem sechsten Lebensjahr bilden sich dann die
eigenen Abwehrkräfte, die Noma bei gesunden Menschen verhindern.
Die "hilfsaktion noma e.V."
Regensburg wurde 1994 durch die Initiative von Frau
Ute Winkler-Stumpf gegründet. Um wirksam und überschaubar
helfen zu können, beschränkt sich die Arbeit des Vereins
derzeit auf Niger, das als ärmstes Land der Welt gilt. Ein
Bericht in der Sendung "Stern TV" hatte Frau Winkler-Stumpf
auf die Krankheit aufmerksam gemacht. Die Lehrerin entschloss sich
spontan zu helfen.
Zunächst wollte sie nur Geld sammeln, um einem Kind zu helfen.
Nachdem aber zwei Kinder aus Niger in Regensburg operiert worden
waren, konnte Frau Winkler-Stumpf bei der Rückführung
der Kinder das Ausmaß der Not in Niger mit eigenen Augen sehen.
Nach ihrer Rückkehr beschloss sie mit einigen engagierten Mitbürgern
die "hilfsaktion noma e.V." zu gründen, um mehr bewegen
zu können.
Quelle: www.nomahilfe.de
|