Letze Aktualisierung Bernhard Merl 09.01.2022

©Lauftreff Teublitz 1987

 

 

 

Mountainbike am Gardasee

 

Von Passo Nota zum Monte Altissimo
Lauftreffler mit dem Moutainbike am Gardasee

Teublitz.
Sechs Mitglieder vom Lauftreff Teublitz, Josef Strießl, Bernhard Merl, Achim Wein, Georg Beer, Markus Wiendl und Jakob Jobst tauschten die Laufschuhe mit dem Mountainbike und unternahmen Touren bei herrlichem Sommerwetter am oberen Gardasee.
Logiert wurde oberhalb von Limone im Gebiet Tremosine in einem ehemaligen Bauernhaus das im idyllischen Brasa-Tal liegt.
Umgeben von Oliven und Feigenbäumen, dem Plätschern eines Baches, dem Gesang der Vögel und dem Zirpen der Grillen, fehlte dem Ort nur noch Klappern des Mühlrades, um beim Betrachter vollends ein Bild zu erzeugen, wie man es aus romantischen Schilderungen vergangener Zeiten kennt.
Die erste Ausfahrt sollte eine Einradltour werden. Doch alsbald zeigte sich, dass das durchwegs steile Gelände keine solche zuließ, und so nahmen die Sechs die Herausforderung an, die die Gegend an sie stellte. Nachdem sie von Pieve aus über Pregasio nach Vesio die ersten steilen Trails gemeistert hatten, nahmen sie sich gleich den Passo Nota vor, 1208 Meter hoch gelegen. Über den Passo di Bestana und den Passo Guil wollten sie über Limone wieder nach Hause zurückkehren, doch nach intensivem Kartenstudieren zeigte sich, dass nach Limone hinunter nur noch der Abstieg mit dem Bike auf der Schulter übrig blieb und sich nur die Wagemutigsten den steilen Eselspfad hinunterstürzten. Offensichtlich mehr als der Mensch, hatte das Material gelitten. Vier Platten hatten die Sechs gefahren, einer alleine drei, sodass schon am ersten Tag beinahe alle Reserveschläuche aufgebraucht waren.
Der nächste Tag sollte wirklich einer Kaffeefahrt vorbehalten bleiben. Man hatte eine Fahrt zum Lago di Tenno über Riva geplant, doch schon in Limone hatte ein Carabiniere die Biker zurückgepfiffen, da die Tunnels nur mit Licht befahren werden dürfen. An die Lampen hatte keiner mehr gedacht, so ging es über Pieve wieder zurück nach Hause.
Bei Vino rosso und Weißbier wurden Pläne für den nächsten Tag geschmiedet, den an diesem Tag sollte die Königsetappe stattfinden.
Wer als Biker nicht auf dem Monte Tremalzzo war, der war eigentlich nicht am Gardasee, so ein geflügelter Spruch unter Mountainbikern. Schon geübt durch die erste Tour, ging es über Vesio und San Michele zum Einstieg, wo die Radler ein 18 km langer Anstieg auf steinigem Gelände mit Rampen von teilweise über 20% erwartete. Bei den tropischen Temperaturen floss der Schweiß in strömen und gemessen an den Zeiten, die beispielsweise in Bike-Führern für den Anstieg vorgegeben waren, erreichten sie den höchsten Punkt in 1863 Metern Höhe in ansprechender Zeit. Dort und gerade bei der Abfahrt wurden sie durch einen grandiosen Anblick auf die darunter liegenden Berge und Täler für die Mühen des Anstiegs entschädigt. Über den Passo Nota und Vesio ging es dann wieder ins heimische Brasa Tal zurück.
Nach gutem Abendessen , zubereitet von Chefkoch Schore Beer und ein paar Gläschen Wein, kam dieser auf die Idee, wir könnten doch morgen gleich den Monte Altissimo dem Hauptgipfel des Monte Baldo, machen. Für den, der den Tremalzzo bezwungen hat, wäre dies durchaus möglich und dann erst hätten wir die höheren Weihen, wie sie ein richtiger Biker verdient.
Die anderen, anfangs noch ein wenig skeptisch, wegen Kommentare in den Bike-Führern wie „ultimative Up-hill Tortur“, beflügelte noch durch das Endorphin der Tremalzzoüberquerung, stimmten jedoch bald zu. Und so ging es am nächsten Tag mit dem Auto nach Nago auf die andere Seite des Gardasees. Nach schier endlosen Kehren, auf dem Sonnenausgesetzen Hang eine Tortur, war es in einer Höhe von 1780 Metern mit dem Fahren zu Ende. Mit abwechselndem Schieben und mühevollem Tragen des Rades erreichten die sechs den Fuß des Monte Altissimo, von wo es das letzte Stück zum Gipfel auf 2060 Meter ging. Nachdem man sich in der dortigen Schutzhütte mit Spagethi-Bolognese gestärkt hatte, war Eile geboten, da ein verdächtiges Grummeln in den Wolken, die leider die Aussicht versperrten, ein Gewitter ankündigte.
Nach einer rasenden Abfahrt erreichten sie wieder den Parkplatz, gerade noch rechtzeitig, bevor das Gewitter richtig mit Sturm und Hagel losbrach. Den letzten Tag verbrachte man ganz zur Entspannung beim Baden am Gardasee.
Alle waren sich einig: Es waren schöne Tage am Gardasee und man wolle, wenn möglich gerne wiederkommen.